Wenn ich in meinem Leben zurückblicke, sehe ich viele Momente, gute und scheinbar schlechte.
Es gab Etappen, die leicht waren, andere extrem steinig.
Ich bin auf der Suche nach meinem Leben und mir viel gereist, innerlich, äußerlich und hart an mir gearbeitet. Ich dachte lange, ich soll irgendwo ankommen und dann kann ich endlich ich sein.
Aber egal, wie weit ich war, es gab immer ein nächster Schritt.
"Unsere Reise ist unser Leben."
Hallo!
Als ich dann endlich bereit war aufzugeben, je irgendwo anzukommen, passierte ein Wunder: besser gesagt viele kleine Wunder, die zu einem großen zusammenwachsen sind.
Obwohl die Reise weiterging, war ich längst angekommen. Ich musste feststellen, dass ich schon immer die gleiche Person war. Die Entwicklung bedeutet nie eine Veränderung, sondern eine Neuentdeckung meines Selbst.
Ich lernte meine Stärken besser einzusetzen, meine Schwächen anzunehmen und mich als Ganzes zu erleben.
Und obwohl die Reise weitergeht (und ich hoffe noch lange), freue ich mich jetzt jedes Mal neue Aspekte an mir zu entdecken, ohne mich wirklich zu ändern.
"Wir sind immer dieselben. Wir lernen uns einfach neu kennen."
Was hat sich geändert?
Durch dieses Erkenntnis konnte ich einige Überzeugungen auflösen und neue aneignen.
1. Ich bin gut, wie ich bin.
Ich bin im jeden Moment richtig und tue das Richtige, auch wenn es im Außen erscheint.
Unsere Gemüts- und Wissenszustand, unsere Energielevel ändert sich mehrmals am Tag. Unsere Reaktionen und Aktionen sind von diesen und vielen verschiedenen Faktoren abhängig.
Viele sind dann im Nachhinein schlauer und beurteilen sich selbst. Ich empfehle stattdessen einfach zu reflektieren:
Was hat mir in der Situation gefehlt? Woran merke ich das Fehlen der Ressource nächstes Mal rechtzeitig? Wie kann ich dies in der Zukunft anders machen? Gibt etwas zum Gutmachen?
Als Beispiel:
Ich habe an einem Tag meine ehemalige Kollegin grob angesprochen. Als ich Abend die Situation reflektierte, wurde mir klar, dass ich in der letzten Zeit angespannt war und wenig schlief. Nächsten Tag erklärte ich meine eh. Kollegin, wie es mir geht und habe ich mich entschuldigt, weil es war nicht ok, dass ich mit ihr so sprach. Ich habe mich deshalb nicht schlecht gefühlt und die Gutmachung kam aus Herzen. Meine Kollegin nahm es an und wir haben versucht rauszufinden, was hinter meine Angespanntheit stehen kann. Diese Situation hat mir auch wieder gelehrt: Wenn ich mich ganz zeige, also auch mit meiner verletzlichen Seite, werde ich auch ganz angenommen.
2. Das Leben ist eine Reise
Egal was wir erreichen, unsere Reise endet frühestens mit dem Tod oder auch nie. Wer weiß.
Deshalb konzentriere ich mich nicht mehr auf endgültige Ziele, sondern auf das Leben jetzt. Sie sind Bonus auf der Strecke, die die Reise interessanter machen.
Ich nehme jeden Augenblick als Anlass, mich besser kennenlernen und mein Inneres in mein Umfeld integrieren.
3. Ich bin viel mehr, als ich je erahnen kann.
Ich zweifelte oft an mir oder an meine Fähigkeiten. Egal, ob mein Umfeld mich unterstützt hat oder nicht: Wenn ich über mich selbst etwas nicht geglaubt habe, war alles andere unwichtig.
Dann lernte ich, meine Biografie anders anzuschauen: Was habe ich geschafft? Welche Herausforderungen hatte ich gelöst? Wo konnte ich anderen helfen? Wer hat an mich geglaubt und was hat die Person gesagt?
Dann begann ich auch in der Gegenwart offen an die Herausforderung heranzutreten und mich selbst einfach machen lassen, ohne ständig jeden Schritt analysieren und kritisieren, was ich tue. Und ich überrasche mich selbst Tag für Tag mehr. Und ich sehe auch andere, die sich entdecken und viele Überraschungen dadurch erleben.
4. Akzeptanz bring Klarheit.
Solange wir gerne alles kontrollieren, genau Vorstellungen darüber haben und die Erfüllung dessen auch erwarten, werden wir oft auf die Nase fallen. Wir blenden damit eine Menge Möglichkeiten aus.
Als ich aufhörte, unbedingt alles so zu machen, wie ich es will und mich auf den Prozess eingelassen habe, wurde oft noch etwas viel Schöneres daraus, als ich mir vorstellen konnte.
Ich akzeptierte, was gerade los ist, ohne es sofort zu bewerten. Ich fragte mich stattdessen:
Was nehme ich nicht wahr? Was ist da, was ich nicht sah? Welche Chancen sind zu entdecken? Was bedeutet das für mich?
Der offene Blick ermöglichte mir, Lösungen zu erarbeiten, die davor nicht sichtbar waren.
5. Rückschläge gehören dazu
Last but not least. Egal wie oft ich etwas tue oder wie gut ich darin bin, ich mache trotzdem Fehler. Ich habe aber aufgehört, mir ständig Vorwürfe zu machen. Ich ärgere mich vielleicht kurz, dann richte ich mein Fokus wieder an die vorherigen Punkte, nehme an, was gerade ist, und lebe weiter.
Kommentar schreiben